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Involution-Evolution bei Wilber und der Info-Spin im evolutionären Idealismus
1. Vorgeschichte
Mein letzter Blogbeitrag vom 25. April 2021 beschäftigte sich mit einer Kritik an Ken Wilbers integralem AQAL-Modell. Ein Punkt, der mir nicht ganz klar wurde, war die Einschätzung von Ken Wilbers Standpunkt zur Evolutionstheorie. Ich habe zwar fast alles von Wilber gelesen und weiß durchaus, dass ich bei manchen seiner Erklärungen einen anderen Standpunkt vertrete – wie etwa bei der «Involution» oder beim Begriff der «Seele», wenn es bei ihm heißt, dass ab einem gewissen Entwicklungsstadium die Seele von oben eindringt – wusste aber nicht, ob es an meinem mangelnden Verständnis bei Wilbers Texten lag oder wirklich daran, dass ich mit meinem EvId (= Evolutionärer Idealismus) eine andere Theorie dazu vertrat. Aus diesem Grund habe ich nach näheren Informationen recherchiert. Dabei fand ich die Kritik von Frank Visser «Warum Ken Wilber bei der Evolution falschliegt und die Beweise dafür ignoriert» aus den Jahren 2010 und überarbeitet 2020. Dieser Text kritisiert Wilber, bietet aber keine Alternative. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, eine Analyse des Visser-Textes zum Anlass zu nehmen, das Konzept des Info-Spins im EvId besser herauszuarbeiten. Auch im Hinblick auf Fragen, die mich in der Vergangenheit immer wieder erreichten, mit dem Anliegen, den Info-Spin, der doch eine zentrale Komponente meiner Philosophie ist, genauer zu erläutern.
Elektromobilität als Sündenbock?
Ein Beitrag von mir auf Facebook vom Dezember 2018. Leider hat Facebook die Funktion von Texten deaktiviert.
Beim Elektroauto werden plötzlich alle zu Umwelt- und Menschenrechtsexperten. Beim Verbrenner hat das bisher nie jemand getan. Wieso also plötzlich beim Elektroauto? Wer hat Interesse daran, dass das Elektroauto als Umwelt- und Sozialsünder dasteht?
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Buchcover Gestaltung
Ein paar Beispiele für von mir gestalteten Buchchovers:
Die blinden Flecken des Joseph Dillard bei seiner Beurteilung des integralen AQAL-Weltbildes
Gerhard Höberth, 25. April 2021
Am 6. April 2021 veröffentlichte die Webseite one-mind einen Artikel von Joseph Dillard zu den »Blinden Flecken im integralen AQAL-Weltbild«, auf den ich in einer Diskussion hingewiesen wurde, weil es die Position meines Diskussionspartners genau beschreibe. Zitat: »da steht eigentlich alles drin«.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, diesen Artikel genauer unter die Lupe zu nehmen und Punkt für Punkt (Überschrift für Überschrift) durchzugehen.
Zunächst will ich aber feststellen, dass ich diese Kritk am AQAL-Weltbild nicht deshalb kritisiere, weil ich der Ansicht bin, dass es keine Probleme in der Szene integraler Menschen gäbe. Ich trenne nur gerne zwischen der Theorie und den sie vertretenden Menschen.
Es gibt ZB in den USA sehr viele »Integrale«, die der Ansicht sind, »integral denken heißt rechts denken«. Dies begründen sie damit, dass durch die Erkenntnis der Entwicklungsebenen einerseits klar wird, dass jeder selbst die Verantwortung für seine Persönlichkeitsentwicklung trägt und andererseits bei der Gestaltung der Gesellschaft auf die Bedürfnisse der unteren Ebenen Rücksicht zu nehmen ist, wodurch sich (wegen Ebene Blau) eine strenge Low&Order Hierarchie mit patriarchalen Strukturen als konservative Werthaltung zwingend ergibt.
Andererseits gibt es auch Stimmen (die vermehrt in Europa auftauchen), die besagen, »integral denken heißt links denken«. Begründet wird dies mit steigenden moralischen Fähigkeiten und einer permanenten Vergrößerung des »Tellerrandes« der Perspektive und der Aufgabe, dem einzelnen einen Kontext anzubieten, der seiner persönlichen Entwicklung förderlich ist.
Ich halte beide Positionen für falsch, da linkes und rechtes Denken nichts mit den Entwicklungsebenen zu tun hat, sondern mit einer unterschiedlichen Gewichtung der Quadranten auf ALLEN Ebenen. Aber das ist eben der Punkt: Man kann nicht das System von AQAL dafür verantwortlich machen, dass manche ihre persönlichen politischen Vorlieben mit diesem System rechtfertigen wollen.
Wie ich hier versuchen werde aufzuzeigen, macht auch Joseph Dillard mit seiner Kritik nichts anderes. Er kritisiert das System als zu theoretisch, weil es in der Praxis von manchen in einer Form ausgelegt wird, die seinen Vorlieben entgegenstehen.